Online-Fachveranstaltung "(Un)gleich viel wert?! Ungleichwertigkeitsvorstellungen in der Migrationsgesellschaft"
Die Dokumentation der Veranstaltung findet sich hier.
*** Die Anmeldung erfolgt über den Online-Katalog der Fortbildungen des LVR-Landesjugendamtes (Link). Die neuen Schutzmaßnahmen aufgrund der SARS-CoV-2-Pandemie haben einen Umstieg auf ein Online-Format der ursprünglich als Präsenzveranstaltung geplanten Fachtagung geführt. Nähres über die Anpassung wird den Personen, die sich angemeldet haben, rechtzeitig mitgeteilt. Für Rückfragen steht Kai Sager (Tel.: 0221/ 809-4092, kai.sager(at)lvr.de) zur Verfügung.***
Wir erleben gerade eine immense Polarisierung innerhalb der Gesellschaft, die besonders durch die weltweite Corona-Pandemie Unsicherheiten und Ängste verstärkt. In einer solchen Situation haben Ungleichwertigkeitsvorstellungen Hochkonjunktur. Verschwörungsideologien, rassistische und antisemitische Anfeindungen und Einstellungen gegen Schwarze Menschen und Menschen of Color sowie andere Formen von Ungleichwertigkeitsdenken nehmen aktuell in Deutschland zu. Jüngste Beispiele sind der Mord an W. Lübcke in Kassel, die Morde in Halle sowie in Hanau.
Ungleichwertigkeitsdenken ist nicht nur bei extrem rechten Gruppierungen, sondern auch in der Mitte der Gesellschaft zu finden – sowohl in der Mehrheitsgesellschaft als auch bei Menschen of Color. Den gemeinsamen Kern dieser Ideologien bildet die Abwertung von Gruppen. Phänomene sind u. a. Rechtsextremismus, Rassismus, Nationalismus, Antisemitismus, Homo- und Transfeindlichkeit und Antifeminismus. Vermeintlich wird Kritik geübt, doch in Wirklichkeit werden komplexe Zusammenhänge auf das Wirken einzelner Personen oder Gruppen reduziert. Einfache Erklärungen funktionieren darüber, einen Sündenbock und einen äußeren Feind zu benennen – meist Minderheiten, die rassistisch oder antisemitisch diskriminiert werden.
Auch in der Jugendförderung spiegeln sich diese gesellschaftlichen Entwicklungen wieder: Kinder und Jugendliche machen täglich Rassismuserfahrungen. In den Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit, in der Jugendverbandsarbeit und auch im Erzieherischen Kinder- und Jugendschutz ist das Thema im Alltag präsent.
Was sind die Ursachen von Ungleichwertigkeitsdenken? Welche Formen gibt es? Und wie kann menschenfeindlichen Einstellungen in der pädagogischen Praxis und im Alltag wirksam entgegengewirkt werden? Diese und weitere Fragen wird die Tagesveranstaltung aufgreifen.
Ziel der Veranstaltung ist es, verschiedene Formen von Ungleichwertigkeitsdenken zu kennen und Handlungssicherheit im pädagogischen Umgang mit diesen Phänomenen zu gewinnen.
Die Veranstaltung richtet sich an Fachkräfte aus der freien und öffentlichen Jugendhilfe sowie interessierte Fachöffentlichkeit.
Es werden keine Teilnahmegebühren erhoben. Die Veranstaltung wird digital durchgeführt.
Programm
10.00 Uhr | Anmeldung |
10.15 Uhr | Begrüßung Kai Sager, LVR-Landesjugendamt Rheinland Karima Benbrahim, IDA-NRW |
10.30 Uhr | Keynote: Ungleichwertigkeitsideologien in der Migrationsgesellschaft Prof. Dr. Kemal Bozay, IUBH Internationale Hochschule Düsseldorf |
12.00 - 13.00 Uhr | Mittagspause (Selbstverpflegung) |
13.00 - 15.00 Uhr | Workshops zu folgenden Themen |
Ungleichwertigkeitsvorstellungen als Herausforderung für die politische Bildung und pädagogische Praxis Kemal Bozay, IUBH Internationale Hochschule Düsseldorf | |
Antisemitismus Sophie Brüss, Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit, Beratung bei Rassismus und Antisemitismus (SABRA), Düsseldorf | |
Antifeminismus - ein Versuch erkämpfte Freiheiten zurückzudrängen Julia Haas, freie Referentin | |
Ungleichwertigkeitsvorstellungen bei Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion und den GUS-Ländern Marat Trusov, Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus im Regierungsbezirk Düsseldorf | |
Extrem rechte Christ*innen Andreas Belz, Bistum Mainz, Referat Politische Bildung |
Die Veranstaltung wird gefördert durch das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes NRW im Rahmen des Landesprogramms „Wertevermittlung, Demokratiebildung und Prävention sexualisierter Gewalt in der und durch die Jugendhilfe“.
Das Registrierungsformular kann nicht angezeigt werden - mögliche Gründe: Anmeldung erfolgt formlos per E-Mail, Start-Datum der Veranstaltung ist bereits erreicht, Anmeldefrist oder max. Anzahl Teilnehmer wurde überschritten.