FÄLLT AUS // Was ist neu und was ist alt am antimuslimischen Rassismus? // FÄLLT AUS
In den letzten Jahren wurden wir Zeug*innen einer intensiven Debatte über Muslim*innen und Geflüchtete. Dabei wurde gerade von rechtspopulistischen Parteien der Islam als Feindbild und Muslim*innen als „die Anderen“ dargestellt, die nicht nur „fremd“, sondern auch „gefährlich“ seien. Selbst einfache Tatsachenfeststellungen wie die, dass Menschen muslimischen Glaubens zu den Lebensrealitäten in Deutschland gehören, führen in Politik und Gesellschaft zu hitzigen und polarisierenden Debatten. Die Grenzen zwischen hasserfüllten Äußerungen und gewalttätigen Handlungen gegen Muslim*innen einerseits und dem gesellschaftlich weit verbreiteten antimuslimischen Alltagsrassismus andererseits sind fließend. Das permanente Anders-gemacht-werden, das sich in medialen und diskursiven Botschaften wie „Deine Kultur ist fremd“ oder „Der Islam gehört nicht zu Deutschland“ äußert, ist ausgrenzend und gewaltvoll. Es führt zu sozialen Ungleichheiten und Benachteiligungen von Individuen und Gruppen. Ein muslimisch klingender Name reicht oftmals schon aus, um einen Job oder eine Wohnung nicht zu bekommen.
Im Rahmen des Fachtags fragen wir nach dem Spezifischen und dem Neuen der aktuellen Entwicklungen im antimuslimischen Rassismus. In diesem Zusammenhang wird auch Gegenstand sein, wie bzw. in welche Richtung die Argumentationen (rassistisch, rechtspopulistisch oder rechtsextrem) einzuordnen sind und wie diese im Verhältnis zueinander stehen. Dabei sollen neben den Funktionsweisen und Mechanismen von antimuslimischem Rassismus im Alltag durch Sprache und Medien besonders die Anschlussfähigkeit in der Mitte der Gesellschaft thematisiert werden. Durch die Tagung soll der Blick für antimuslimischen Rassismus geschärft werden und eine kritische Auseinandersetzung mit den eigenen Bildern und Stereotypen stattfinden. Dabei soll die Vielfalt muslimischer Lebenswelten und Identitäten in Deutschland deutlich und Empowermentperspektiven für Betroffene eröffnet werden.
Die Fachtagung versteht sich als Forum für Diskussion und Austausch zwischen Praktiker*innen aus der Jugendbildungs-, -sozial- und -verbandsarbeit, dem Jugendschutz, der politischen Bildungsarbeit und der Schule.
Eine Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz NRW (AJS NRW), des Informations- und Dokumentationszentrums für Antirassismusarbeit in Nordrhein-Westfalen (IDA-NRW) und des Landesjugendrings NRW in Kooperation mit dem LWL-Landesjugendamt.
Anmeldung:
ajs.nrw/veranstaltung/was-ist-neu-und-was-ist-alt-am-antimuslimischen-rassismus/
Anmeldefrist: 6. April 2020
PROGRAMM
10:00 Uhr Anmeldung
10:30 Uhr Begrüßung durch Mareile Kalscheuer (LWL, Sachbereichsleitung Kinder- und Jugendförderung)
10:45 Uhr Antimuslimischer Rassismus oder Kritik am Islam?
12:00 Uhr Mittagspause
13:00 Uhr Workshops mit individueller Kaffeepause
WS I: Islamfeindlichkeit im Jugendalter. Projektergebnisse und Präventionsansätze
WS II: Antimuslimischer Rassismus ist (k)ein individuelles Problem – Diskursverschiebungen in der
gesellschaftlichen „Mitte“ nach rechts
WS III: Rassismus, Empowerment – und Comics?! – Empowerment Safe-space nur für Muslim*innen
WS IV: Kopftuchdebatten
15:30 Uhr offener Austausch / Networking Space
16:00 Uhr Ende
Der Zugang zum Veranstaltungsort ist barrierefrei. Bei Unterstützungsbedarf sprechen Sie uns bitte an. Für Fragen stehen Ihnen Inken Renner (Landesjugendring NRW; renner@ljr-nrw.de; Tel. 0211/49 76 66-19) oder
Stefan Schlang (AJS NRW; stefan.schlang@ajs.nrw.; Tel. 0221/92 13 92-12) zur Verfügung.
Die Tagung wird durch das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration NRW gefördert.
Das Registrierungsformular kann nicht angezeigt werden - mögliche Gründe: Anmeldung erfolgt formlos per E-Mail, Start-Datum der Veranstaltung ist bereits erreicht, Anmeldefrist oder max. Anzahl Teilnehmer wurde überschritten.