IDA-NRW Jubiläumstagung: Allianzen bilden in der gespaltenen Migrationsgesellschaft?
Jacobistraße 6a
40211 Düsseldorf
In diesem Jahr feiert das Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit in Nordrhein-Westfalen (IDA-NRW) sein 25-Jähriges Bestehen. Die landesweite Fachstelle gründete sich im Jahr 1994 nach dem rassistisch motivierten Brandanschlag auf das Haus der Familie Genç in Solingen im Mai 1993. Auch heute sind rassistische und rechte Einstellungen, Ablehnung bzw. offene Feindseligkeit gegenüber Black und Indigenous People of Color (BIPoCs) und politisch Andersdenkende weit verbreitet. Laut den Opferberatungsstellen in NRW ist Rassismus das häufigste Tatmotiv. Hassbotschaften in den sozialen Netzwerken und verbale sowie tätliche Angriffe besonders auf geflüchtete, jüdische und muslimische (oder als solche markierte) Menschen haben in einem Ausmaß zugenommen, dass sie als Teil unserer gesellschaftlichen Realität nicht mehr ignoriert werden können. Allerspätestens diese Entwicklungen haben deutlich gemacht, dass Rassismus weder ein Phänomen der Vergangenheit ist, noch sich auf den rechten ‚Rand‘ der Gesellschaft beschränkt. Dieses verkürzte Rassismusverständnis stellt für die rassismuskritische Arbeit immer noch eine große Herausforderung dar, denn es verschleiert, dass Rassismus auch heute existiert und alle Menschen betrifft – auch wenn die Auswirkungen abhängig von der jeweiligen Positionierung innerhalb der Macht- und Ungleichheitsverhältnisse unterschiedlich ausfallen. Die unterschiedliche Betroffenheit von Rassismus bestimmt die Möglichkeiten und Grenzen des Handelns gegen Rassismus und der möglichen Verbündetenarbeit.
Im Rahmen der Jubiläumstagung möchten wir Rassismus- und Antisemitismuskritik sowie Rechtsextremismusprävention für eine Perspektiverweiterung zusammendenken, und gleichzeitig Leerstellen, Spannungsfelder und Widersprüche problematisieren. Die Leitfrage wird sein, wie Allianzen geschaffen und gestärkt werden können, die die rassistischen Gewaltverhältnisse benennen und verändern.
Zielgruppe
Die Fachtagung richtet sich an Multiplikator*innen und Fachkräfte der Jugendsozial- und Jugend(verbands)arbeit, Wissenschaftler*innen und Lehrer*innen.
Programm
9:30 Uhr Ankommen & Anmeldung
10:00 Uhr Begrüßung
10:15 Uhr Grußwort
Janina Bauke, Vorsitzende von IDA e. V.
10:30 Uhr Vortrag »Rassismuskritische Reflexivität als Notwendigkeit für eine solidarische Praxis in
der Migrationsgesellschaft«
María do Mar Castro Varela, Alice-Salomon Hochschule
12:00 Uhr Mittagspause
13:00 Uhr WORKSHOPS
WS I: Rassismuskritische Mädchen*arbeit - ein intersektionaler Ansatz
Sanata Nacro, LAG Mädchenarbeit
WS II: Antifeminismus, Maskulismus und die Neue Rechte – eine pädagogische Herausforderung
Andreas Kemper, Soziologe und Publizist
WS III: Empowerment und rassismuskritische Perspektiven für die Jugendarbeit im Kontext
Migration & Flucht
Kolja Koch und Cecil Arndt, projekt.kollektiv IDA-NRW
WS IV: Spannungsverhältnis von Antisemitismus und antimuslimischem Rassismus
Deborah Krieg, Bildungsstätte Anne Frank
15:30 Uhr Kaffeepause
16:00 Uhr Talkrunde: »Herausforderungen & Perspektiven rassismuskritischer Bildungsarbeit angesichts
nationalistischer und autoritärer Versuchungen«
María do Mar Castro Varela (Alice-Salomon Hochschule)
Astrid Messerschmidt (Bergische Universität Wuppertal)
Heiko Klare (Mobile Beratung NRW)
Sandra Karangwa (Antidiskriminierungsbüro Köln)
Moderation: Karima Benbrahim (IDA-NRW)
17:30 Uhr Ende
Teilnahmebeitrag
40 €* (einschließlich Getränke und Verpflegung)
Anmeldeverfahren
Anmeldeschluss ist der 6. September 2019. Überweisung bitte auf folgendes Konto:
IDA e. V.
IBAN DE44 3005 0110 0047 0223 06
BIC DUSSDEDD
Stadtsparkasse Düsseldorf
Kennwort: IDA-NRW Jubiläumstagung
* Ermäßigung für Bezieher*innen von Arbeitslosengeld/Hartz IV und Geringverdiener*innen nach telefonischer Rücksprache mit IDA-NRW.
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