Online Fachtagung "Demokratiegefährdende Normalisierung extrem rechter Positionen und ihre Auswirkungen auf unsere Gesellschaft"
In den letzten Jahren erstarken extrem rechte Haltungen bzw. Einstellungen in der Gesellschaft. „Die distanzierte Mitte“-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung 2022/23 untersuchte rechtsextreme und demokratiegefährdende Einstellungen und Hintergründe in der Bevölkerung. Ein Ergebnis dieser Studie ist, dass ebensolche Einstellungen wieder angestiegen und weiter in die Mitte gerückt sind. Jede zwölfte Person in Deutschland teilt ein rechtsextremes Weltbild und mit 8 % ist der Anteil von Befragten mit klar rechtsextremer Orientierung gegenüber den Vorjahren erheblich angestiegen.
Die Normalisierung extrem rechter Argumente zeigt sich insbesondere in aktuellen Debatten, etwa um Migration und Asylverschärfungen, die von liberalen bis konservativen Lagern geführt werden. Neben Wahlprogrammen verdeutlichen auch aktuelle Wahlergebnisse und Zustimmungswerte in der Gesellschaft, dass die Ausverhandlung von demokratischen Grundprinzipien von rechtsextremen Positionen geprägt ist. Dabei zeigen sich extrem rechte Diskursverschiebungen nicht als etwas Neues, sondern als eindeutige Kontinuität und Anschlussfähigkeit etablierter rechtsextremer und rassistischer Denkstrukturen in der Mitte der Gesellschaft.
Begründet werden extrem rechte Verschiebungen häufig damit, dass sie als Konsequenz von Krisen in einer Gesellschaft auftauchen können. Doch inwiefern sind sie vielleicht mehr Reflex als denn rationale Konsequenz auf Krisen? Und: stellen die Ereignisse der letzten Jahre, die voller Krisen waren, schlussendlich eine Krise für die Demokratie dar?
Wie kann oder muss diesen begegnet werden? Welches Verständnis und welche Handlungsmöglichkeiten braucht es, um die Normalisierung solcher extrem rechten Positionen und die aktuelle politische Lage zu verstehen, um Demokratie fördernd entgegenzutreten?
Die Fachtagung ist eine Kooperationsveranstaltung des Informations- und Dokumentationszentrums für Antirassismusarbeit in Nordrhein-Westfalen (IDA-NRW), der Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz NRW (AJS NRW), des Landesjugendrings NRW in Zusammenarbeit mit dem LVR-Landesjugendamt Rheinland und dem LWL-Landesjugendamt Westfalen.
Die Tagung wird im Rahmen des Landesprogramms „Gemeinsam MehrWert – Vielfältige Arbeit mit jungen geflüchteten Menschen“ durch das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes NRW gefördert.
Anmeldungen sind über das Anmeldeformular auf der Website https://ajs.nrw/events/?event_id=290 der AJS NRW möglich.
Für Fragen steht Ihnen Saskia Lanser (Saskia Lanser AJS NRW, saskia.lanser(at)ajs.nrw, Tel. 0221/92 13 92-25) zur Verfügung.
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