Wahrnehmungshorizonte: Rassismuskritische Perspektiven für die Jugendarbeit in Zeiten der Corona-Pandemie
Aus rassismuskritischer Perspektive ist das Jahr 2020 von einschneidenden Ereignissen und Entwicklungen geprägt: Neben den globalen, und im Alltag sehr unterschiedlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie sind auch die rassistischen Morde von Hanau, die Entstehung regionaler „Migrantifa“ Bündnisse, Diskussionen über rassistische Polizeigewalt und strukturellen Rassismus nach dem Mord an George Floyd, das Aufkommen der „Black Lives Matter“ Demonstrationen in Deutschland und die Zustände im Geflüchtetenlager Moria wie an den EU-Außengrenzen zu berücksichtigen. Pädagogische Fachkräfte und Multiplikator*innen der Jugendarbeit stehen 2020 angesichts dieser Entwicklungen einmal mehr vor der Herausforderung, sich mit gesellschaftlichen, fachlichen und persönlichen Wahrnehmungshorizonten auseinanderzusetzen und ihre Bedeutung für die eigene (pädagogische) Praxis zu reflektieren.
Anstelle eines geplanten Fachtags organisiert das projekt.kollektiv zum Ende des Projektjahres aufgrund der Corona-Situation eine Online-Veranstaltung, die interessierten Fachkräften und Multiplikator*innen der Jugendarbeit per Livestream Impulse für eine rassismuskritische und Empowerment-orientierte Jugendarbeit im Kontext Migration und Flucht liefern soll.
Die Online-Veranstaltung beginnt mit einem kurzen Input des Projektteams über rassismuskritische Wahrnehmungshorizonte in Zeiten der Corona-Pandemie aus der Perspektive des projekt.kollektiv. Anschließend diskutieren wir mit Megha Kono-Patel (Trainer*in für Empowerment und Machtkritik, Pädagogische Leitung VKII Ruhrbezirk, Stadtdramaturgin am Schauspiel Dortmund), Naomy Révoltés (Aktivist*in, The Queer L-Vlog), Isabell May (Referentin für machtkritische Bildungs- und Antidiskriminierungsarbeit) und Peter Donatus (Freier Journalist und Menschenrechtsaktivist, Payday Africa International) in einem Podiumsgespräch über die Frage, welche Auswirkungen die oben genannten Entwicklungen auf unsere unseren Alltag, auf unsere Körper, auf unsere Wahrnehmungshorizonte und auf die Bedingungen und Möglichkeiten von Solidarität und Widerstand (hier und andernorts) haben. Gemeinsam möchten wir darüber sprechen, welche Konsequenzen wir für eine rassismuskritische und Empowerment-orientierte Praxis der Jugendarbeit ziehen können.
Zielgruppe:
Der Fachtag richtet sich an pädagogische Fachkräfte und Multiplikator*innen der Offenen Jugendarbeit, Jugendverbandsarbeit, Jugendsozial- und Jugendbildungsarbeit, an junge Menschen (insbesondere an junge Menschen of Color und mit Fluchterfahrung), die als Multiplikator*innen (selbstorganisiert) aktiv sind oder sein möchten, und an selbstorganisierte (Willkommens-)Initiativen, Vereine und interessierte Einzelpersonen.
Anmeldung
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist ohne Anmeldung per Livestream möglich. Der Link zum Livestream wird in Kürze bekanntgegeben. Teilnehmer*innen der Online-Veranstaltung können sich in das Podiumsgespräch per Chatfunktion mit Fragen oder Kommentaren einbringen.
Kontakt: projekt.kollektiv[at]IDA-NRW.de
Das projekt.kollektiv des IDA-NRW hat zum Ziel, rassismuskritische Perspektiven für die Jugendarbeit im Kontext Migration und Flucht (weiter-) zu entwickeln und Impulse zu setzen, um Rassismuskritik und Empowerment-Ansätze mit intersektionaler Ausrichtung landesweit in den Strukturen der Jugendarbeit zu verankern. Das Projekt und die Veranstaltung werden gefördert aus Mitteln des Ministeriums für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen (MKFFI).
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